Arbeit am Rahmenlehrplan
Schullandheim als Lern- und Lebensort
Die Schule als gemeinsamer Lern- und Lebensort hat – insbesonderein ihrer ganztägigen Organisationsform (s. auch Klassenfahrt, Anmerkung des Verfassers) – eine große Bedeutung als sozialer Raum, in dem Kinder und Jugendliche lernen, ihr eigenes Leben zunehmend selbstständig in die Hand zu nehmen und ihr Umfeld aktiv mitzugestalten. Schülerinnen und Schüler lernen ihre Rechte auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben kennen und erleben, wie sie sich zivilgesellschaftlich engagieren sowie bei der Gestaltung öffentlicher Angelegenheiten mitwirken können. In diesem Sinne erhalten sie die Gelegenheit, sich zu erproben und dabei ihr eigenes Handeln und das ihres Umfeldes kritisch zu reflektieren.
Aufgaben schulischer Bildung
Es ist Aufgabe schulischer Bildung, gemeinsam mit den Eltern die wertvollen Anlagen der Kinder und Jugendlichen zu erkennen und bestmöglich zu fördern, damit sie ihre individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten zur vollen Entfaltung bringen und diese für die eigene Lebensgestaltung ebenso wie für eine aktive Beteiligung an der Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger gesellschaftlicher Herausforderungen nutzen können.
Inklusion
Alle Schülerinnen und Schüler haben gemäß den landesspezifischen Regelungen ein Recht auf eine gemeinsame und bestmögliche Bildung. Dieser Anspruch besteht unabhängig von z. B. körperlichen und geistigen Potenzialen, Herkunft, sozioökonomischem Status, Kultur, Sprache, Religion, Weltanschauung sowie sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität. Die dadurch gegebene Vielfalt stellt eine Bereicherung und Ressource dar. Die Schule bezieht diese Vielfalt gezielt und konstruktiv in den Unterricht und das Schulleben ein.
Lernerfahrungen
Die Schule knüpft an das an, was Kinder und Jugendliche an Kenntnissen, Erfahrungen und Einsichten über sich, ihr eigenes Lebensumfeld und die Welt mitbringen. In den jeweils aktuellen Grundsätzen für die elementare Bildung der Länder Berlin und Brandenburg sind Kompetenzen beschrieben, auf die Schule aufbauen kann.
Lebenslanges Lernen
Die von Globalisierung und fast unbegrenzter Verfügbarkeit von Informationen geprägte Welt erfordert eine Neuorientierung für das Lernen im Unterricht. Die Vorstellung, man könne lebenslang ausschließlich von einem in Kindheit und Jugend erworbenen Wissensvorrat zehren, wird der Realität nicht mehr gerecht. Mehr als um die Vermittlung von Wissen geht es daher um die Entwicklung von Motivation, Interesse und Neugier und um die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, sie mit vorhandenen Kenntnissen zu vernetzen, zu bewerten und gestaltend zu nutzen. Schülerinnen und Schüler sollen lernen, das erworbene Wissen und Können auf neue Bereiche zu übertragen, eigene Ziele zu verwirklichen und sich den Anforderungen in Schule, Beruf und Alltag zu stellen.
Kompetenzentwicklung
Um bereits vorhandene Kompetenzen weiterzuentwickeln und neue zu erwerben, werden gezielt Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten aufgebaut und vielfältig angewandt. Zunehmend werden im Verlauf der Schulzeit fachliche Grenzen überschritten und vernetztes Denken und Handeln gefördert. So entstehen auf der Grundlage des fachbezogenen und fachübergreifenden Kompetenzerwerbs durch Interesse und Motivation geleitetes Handlungsvermögen und Handlungsbereitschaft. All dies gilt auch für die außerschulischen Lernorte, wenn sie sich als Teil von Schule betrachten. D.h., in unseren Häusern ist entweder eigenes pädagogisches Personal mit dieser Arbeit betraut oder wir stellen den anreisenden Klassen Material und Räumlichkeiten zur Verfügung, welche den Lehrkräften die unterrichtliche Behandlung bestimmter Schwerpunktthemen ermöglichen. Diese können je nach Haus individuell sehr unterschiedlich sein. Wir wollen und können die Schule ja nicht ersetzen.
Wir positionieren uns aber deutlich als Partner für den Unterricht und die Bildung der Kinder und Jugendlichen.
Themenschwerpunkte hier im Haus
Sachunterricht
Naturwissenschaften
Deutsch
Sport
Materialien und Unterrichtsräume sowie Medien sind vorhanden.
Projekte zur Gewaltprävention
"Faustlos" ist ein für Schulen und Kindergärten entwickeltes Gewaltpräventionsprogramm, das impulsives und aggressives Verhalten von Kindern vermindern und ihre soziale Kompetenz erhöhen soll. Es ist die deutsche Version des amerikanischen Programms Second Step (Beland, 1988). Die Faustlos-Curricula fördern gezielt sozial-emotionale Kompetenzen in den Bereichen Empathie, Impulskontrolle und Umgang mit Ärger und Wut. Aufgrund der entwicklungspsychologischen Orientierung von "Faustlos" stehen für Kinder unterschiedlicher Altersstufen jeweils speziell zugeschnittene Materialien zur Verfügung. Das Kindergarten-Programm umfasst 28 Lektionen.