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NASA-Satellitenbild von Amrum mit dem westlich angelagerten Kniepsand und dem kleinen westlich vorgelagerten Jungnamensand. Östlich der Insel liegt Föhr.
Amrum ist eine der Nordfriesischen Inseln. Mit einer Fläche von 20,46 km² ist sie die zehntgrößte Insel Deutschlands. Im Westen grenzt Amrum an den unmittelbar vorgelagerten Kniepsand, der in die offene Nordsee übergeht. Im Osten grenzt Amrum an das Wattenmeer. Die östliche Nachbarinsel Föhr kann über eine circa acht Kilometer lange Wattwanderung erreicht werden. Die Wattfläche zwischen den beiden Inseln wird zentral durch das Amrumtief durchschnitten, das nach Süden in die Norderaue mündet. Von der nördlichen Nachbarinsel Sylt ist Amrum durch das Vortrapptief getrennt, von den Halligen im Süden durch das Rütergat.
Die fünf Orte der Insel liegen überwiegend im Osten der Insel – von Nord nach Süd – Norddorf, Nebel, Süddorf, Steenodde und Wittdün.
Der Kniepsand
Amrum gehört neben Sylt und Föhr zu den drei nordfriesischen Geestkerninseln. Der Geestkern von Amrum ist etwa 6 km lang und ungefähr 2,5 km breit. Er wird begrenzt durch die Linie Leuchtturm-Steenodde, das Wattufer von Steenodde bis Norddorf und die westliche Dünenkante und wird von einer flach gewölbten, saalekaltzeitlichen Moräne gebildet, die vor etwa 125.000 Jahren entstand. Im Norden und Süden dieses Geestkerns entstanden Sandakkumulationen und im mittleren Teil der Kniepsand, dessen Fläche rund 10 km² beträgt. Der Sandflug hat seit dem 13./14. Jahrhundert zur Bildung von 9 km² Dünen geführt, die zum Teil bewachsen sind. Höchste Erhebung ist die Düne A Siatler (deutsch: Setzerdüne) mit 32 Metern über NHN. Sie liegt südwestlich von Norddorf und ist mit einer Plattform als Aussichtsdüne ausgebaut.
Nördlich von Norddorf liegt die etwa 0,5 km² große Norddorfer Marsch. Zwischen Steenodde und Wittdün befindet sich ein weiteres, kleineres Marschgebiet. Beide Gebiete werden durch Deiche vor Überflutungen geschützt. Bei Niedrigwasser ist es möglich, die Nachbarinsel Föhr durch eine Wattwanderung zu erreichen.
Auf dem Geestrücken liegen Wald- und Heidegebiete, die im Wesentlichen einen Streifen in Nord-Süd-Richtung bilden. Westlich davon befindet sich über die gesamte Länge der Insel ein Dünengebiet. Die maximale Breite dieses Gebietes beträgt über einen Kilometer, die Länge etwa zwölf Kilometer. Insgesamt nimmt es etwa 700 Hektar ein. Dort finden sich Primär-, Weiß- und Graudünen. Mehrere frühere Wanderdünen wurden bepflanzt. Aufgrund ausgedehnter Schutzgebiete sind die Amrumer Dünen die einzigen der Westküste, die von Möwen und Enten zum Brüten genutzt werden. Nach Norden hin läuft das Dünengebiet zur Odde aus.
Westlich des Dünengürtels schließt sich auf ganzer Länge der Kniepsand an. Er stellt einen der breitesten Sandstrände Norddeutschlands dar. Er ist weder geologisch Teil der Insel noch gehört er mit seiner Fläche zu den Inselgemeinden, da er verwaltungstechnisch als Meeresgebiet gilt. Er ist ein Hochsand, dessen Nordteil noch bis Mitte der 1960er Jahre von Amrum durch einen Priel getrennt war und langfristig um die Nordspitze der Insel herumwandert.
Amrum liegt auf einer Süßwasserlinse, aus der es sein Trinkwasser bezieht.
Die Insel Amrum umfasst eine Fläche von rund 20 Quadratkilometern (ohne den 10 km² großen Kniepsand). Die Geest nimmt davon mit rund 11 Quadratkilometern den größten Teil ein. Auf den Geestflächen östlich des Waldes auf Amrum sowie in den beiden Marschgebieten wird extensive Land- und Viehwirtschaft betrieben. Es handelt sich größtenteils um Weiden, auf denen unter anderem Angus- sowie Hereford-Rinder gehalten werden. Gewerbegebiete gibt es in Nebel und Norddorf.
Amrum liegt sehr lagestabil in der See. In der Küstenentwicklung gab es in der Vergangenheit keine großen Verluste. Reste von steinzeitlichen Findlingsgräbern in der flachen Nordsee nordwestlich von Amrum weisen darauf hin, dass der Geestkern einmal größer war und durch das Meer abgetragen wurde. Dennoch wurde der Küstenerosion vor Wittdün mit dem Bau von Längs- und Querwerken entgegengewirkt. Die Wittdüner Marsch und die Norddorfer Marsch werden durch Überlaufdeiche vor Überflutung von Osten her – in eingeschränktem Maße – geschützt. Zum Schutz der Überflutung der Norddorfer Marsch von Westen her wurden an der Seeseite in entstandenen Dünenlücken Deiche errichtet, die zur Zeit vollständig übersandet sind. An der Wattseite vor Norddorf und Nebel gibt es Lahnungsfelder. Im äußersten Nordosten der Insel liegt die Amrum-Odde, die von der Entwicklung des Kniepsandes noch nicht profitiert hat. Dort sind die Randdünen zum Teil so schmal, dass vereinzelt Dünendurchbrüche bei schweren Sturmfluten möglich sind.